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 .::Black Music News
troubleg Offline

Admin


Beiträge: 107

21.11.2006 17:31
Review Hannicap Circus von "Bizarre" Antworten

Mit Bizarre hat D12 eine echte Bereicherung gefunden. Neben Eminem stellte er den herausragendsten Charakter der Gruppe, nicht zuletzt wegen seinem interessanten Mix aus Pöbel, Ironie und Witz.

Vier Jahre nach seinem ersten großen Album "Devil's Night" zusammen mit D12 wagt er sich nun zum ersten Mal auf einen Soloausflug, interessanterweise aber nicht über Shady/Interscope, sondern über das Label von Beyoncés Vater (Mathew Knowles), Sanctuary Records.

Dies macht sich v.a. beim Blick auf die Produzentenliste positiv bemerkbar: Nur ein Beat von Eminem, von dem der dazugehörige Song dafür aber gleich als erste Single auserkoren wurde. "Rockstar" fängt direkt dort an, wo "My Band" aufgehört hat: am Rande eines eklig-nervigen Popdisasters. Außerdem wird Eminem auf "Hip Hop" gefeaturet und hinterlässt hierbei vor dem Mic einen sehr viel besseren Eindruck als hinter den Reglern.

Ansonsten fängt das Album ganz gewohnt mit einem weiteren "Public Service Announcement"-Skit an... nun ja, obwohl es sicherlich Einfallsloseres gibt. Im darauf folgenden Intro wird noch einmal kurz das "My Band"-Szenario aufgegriffen und Bizarre stellt sich ein weiteres Mal selber kurz vor und representet für Detroit.

Danach kommt genau das, was man vom Duschhaubenträger erwartet: erst ein gospelähnlicher Song über Weed, dann krankes Gepose auf "Fuck Your Life" und "Let The Record Skip" und schließlich pure Comedy auf "I'm In Luv Witchu". Etwa in der Art geht es weiter, bis plötzlich auf "Bad Day" dieses ironisch-lustige Muster aufgebrochen wird. Hier wird der Beat von Ice Cubes legendärem "It Was A Good Day" genommen und Bizarre dreht dessen Lyrics kompett auf den Kopf: Alles, was schief gehen kann, geht auch schief: "I just found out my best friend's gay/ Today was a bad day".

Ab diesem Lied wird Bizarre überraschend melancholisch und auch persönlich; wie auch schon in "American Psycho" wird auf "I Need A Friend" Einblick in die Seele eines Außenseiters gegeben, wobei hier der Text sehr gelungen, Bizarre aber eher gelangweilt wirkt. Dieser Eindruck kommt auf diesem Track besonders stark auf, aber auch auf dem Rest ist es ähnlich.

Bizarre wirkt einfach ausgelaugt und genauso klingt auch der Großteil der Beats und das trotz Produzenten wie Hi-Tek, Mr. Porter und Raphael Saadiq. Schade für die Texte, denn diese sind meist schön ausgearbeitet und beinhalten auch die für Bizarre typische Ironie. Insgesamt also kein Schuss in den Ofen, aber leider auch nicht das, was man von Bizarre auf Albumlänge erwartet hätte. Immerhin merkt man, wie ihm die Auszeit von Eminem in Hinblick auf seine Kreativität gut tut.

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